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| => Tim Rehme / Didgeridoobau
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Oberflächlich betrachtet ist das Didgeridoo ein phänomenal
einfaches
Instrument, aber dennoch ist es so besonders, so
betörend, so facettenreich in Form und Klang, so verwirrend,
eine Röhre also, die wirklich begeistert, oder immerhin
beeindruckt... vielleicht sogar polarisiert.
Mich begeistert das Didge, wie es von vielen meist
liebevoll genannt
wird, seit Ende 2000. Nachdem ich eher zufällig dieses
Instrument bei einer Fernsehshow gehört hatte, spielt es nun
in meinem Leben eine immer größere Rolle.
Zunächst habe ich mich nach dem Besuch eines Workshops nur mit
dem Spielen des Didgeridoos beschäftigt. Aber nach kurzer Zeit
fing mein kreatives Herz an, lauter zu schlagen. Die Neugier
wuchs mit
jedem gespielten Ton. Der Gedanke und der Wunsch waren
schnell klar und
formuliert: Es dürfte doch nicht so schwer sein, ein Didge zu
bauen. Also versuchte ich es.
Meine ersten Instrumente aus einem Naturwerkstoff,
aus dem ich nach wie
vor gerne baue, waren aus Riesenbärenklaue
(auch
Herculesstaude). Bei diesem Rohstoff begegnete mir nun auch
beim Didgebau wieder eine Form von Heilung, denn die
Bärenklaue ist auch etwas Abgelehntes. Diesen Umstand fand ich
natürlich wunderbar, ist es doch beeindruckend schön,
wenn aus einer giftigen (im Frischzustand ist der Saft
fototoxisch) und verhassten Räuberpflanze
ein so warm klingendes Instrument wird.
Der Weg des Didgebaus geht weiter. Dabei ist es
nicht nur ein Hobby,
d.h. ein Zeitvertreib, eine Beschäftigung, die dazu dient um
Freizeit zu füllen. Vielmehr ist es ein Tun und
Schaffen, das
seine Zeit fordert und mit eigenem Rhythmus funktioniert. Trotz der
Intensität, mit der ich den Bau und meine anderen kreativen
Ebenen betreibe, sind sie nicht dafür da, um davon zu leben.
Aber sie dienen dem Überleben.
Beim Bau der Didgeridoos bin ich nun bei der Sandwichbauweise
angekommen. Dieses Verfahren wird erstaunlicherweise nur
zögerlich und eher skeptisch angenommen und akzeptiert.
Für mich ist diese Tatsache vielleicht ein
zusätzlicher Grund, sich dieser Sache besonders anzunehmen.
Basierend auf meinen eigenen Bau- und Spiel-Erfahrungen
und dem
Austausch mit meinem Didgebau Kollegen George habe ich diese Bauform
für mich immer weiter verfeinert. Für mich ist die
Sandwichbauweise einfach die ideale Art, auf besondere Weise
Einfluss
auf den Klang zu nehmen. Leider hat diese Bauweise einen
recht
schlechten Ruf und mancher wirft daher lieber sein Geld für
Billigschnäppchenware aus dem Internet zum Fenster hinaus.
Die Sandwichbauweise bietet mir als Bauender die Möglichkeit,
den Klang zu beeinflussen, da ich beim Bau die Röhre forme.
Hierbei lasse ich mich zum einen von den Erfahrungswerten leiten und
zum anderen den kreativen Geist einfach frei gehen.
Fern ab von rationalem Denken, engen Mustern und Formen,
wie es sonst
unser tägliches Leben prägt, bedeutet
Kreativität und Kreativität im gestalterischen Sinne
für mich eine gewisse Freiheit und
Losgelöstheit.
Diese spiegelt sich beim Didgebau wider.
So entstehen warme und weiche, sowie klare und freche
Instrumente. Sie
sind charakterstark in Klang und Form. Jedes habe ich in
aufwändiger Handarbeit zu einem Unikat geformt.
Bei der Bemalung gibt es kaum Grenzen. Je nach
Gefühl, was dem
Instrument zuträglich sein könnte, ergeben sich
Design und Farbgebung. Dort können strukturgebende Elemente
ebenso wie 3D-Teile Verwendung finden. Beim Einsatz von Farbe habe ich
mir selbst eine Grenze auferlegt. So bewege ich mich nur im Bereich der
Erdfarbtöne. Ich verwende also nur oxidrot,
gelbocker, schwarz
und weiß als Grundfarben und die daraus resultierenden
Mischfarben.
Neben den genannten Farbtönen als deckende Volltöne verwende ich zusätzlich auch Beizen und Lasuren in den genannten Farbtönen, sowie alle üblichen Holzfarbtöne.
Das Herausarbeiten von Holzeigenschaften und Oberflächenstrukturen mittels Beize und Schleifpapier ist eine weitere Spielart meiner Oberflächengestaltung.
Nun wünsche ich viel Freude bei einem kleinen Ausflug in meine
Welt von Klang und Form .
Für Fragen, Anregungen und Kommentare schreiben Sie mir bitte gerne
eine E-Mail.
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© Tim Rehme, Lemgo
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